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Allgemein Ratgeber

Wie können tech­ni­sche Hilfs­mit­tel hör­ge­schä­dig­ten Per­so­nen dabei helfen, im Alltag besser zurechtzukommen?

Ein­lei­tung

Hör­schä­di­gung ist nicht nur eine Beein­träch­ti­gung, son­dern auch eine fremde Kultur. Die Welt der Hör­ge­schä­dig­ten ist von Regeln und Gewohn­hei­ten geprägt, die für Außen­ste­hende oft unver­ständ­lich oder sogar unsin­nig erschei­nen können. Zum Glück gibt es aber auch hier tolle tech­ni­sche Hilfs­mit­tel, die dabei helfen können, im Alltag und der Welt der Hören­den besser zurechtzukommen.

Technische Hilfsmittel anwenden, um im Alltag besser zurechtzukommen.
Tech­ni­sche Hilfs­mit­tel anwen­den, um im Alltag besser zurechtzukommen.

Eine Mög­lich­keit, wie tech­ni­sche Hilfs­mit­tel hör­ge­schä­dig­ten Per­so­nen helfen können, ist die Nut­zung von Anzei­ge­ge­rä­ten. Diese Geräte zeigen visu­ell an, welche Laute in der Umge­bung gemacht werden. Die Anzei­ge­ge­räte können bei­spiels­weise beim Tele­fo­nie­ren oder beim Fern­se­hen ver­wen­det werden. Sie helfen dem Hör­ge­schä­dig­ten, den Gesprächs­te­nor oder die Laut­stärke des Fern­se­hers besser zu regulieren.

Auch im Alltag können tech­ni­sche Hilfs­mit­tel hör­ge­schä­dig­ten Per­so­nen helfen, indem sie ihnen ermög­li­chen, Warn­si­gnale wahr­zu­neh­men. Ein Bei­spiel hier­für ist ein Wecker für Schwer­hö­rige, ein vibrie­ren­der Alarm, der die hör­ge­schä­dig­ten Per­so­nen in ver­schie­de­nen Situa­tio­nen auf­merk­sam macht. Solche Alarme können zum Bei­spiel bei Feu­er­alarm, Rauch­mel­dern oder Tür­klin­geln ein­ge­setzt werden und dabei helfen, schwere Unfälle und Gefah­ren­si­tua­tio­nen zu vermeiden.

Wei­ter­hin gibt es auch tech­ni­sche Hilfs­mit­tel, die Spe­zia­lis­ten ent­wi­ckelt haben, um Men­schen mit Hör­be­ein­träch­ti­gung besser zu ver­ste­hen. Diese Geräte stel­len sicher, dass der Mensch in bestimm­ten Situa­tio­nen besser hört als ohne diese Hilfs­mit­tel. Hierzu gehö­ren Mikro­fone und Kopf­hö­rer sowie spe­zi­ell ent­wi­ckelte Ohr­hö­rer und ähn­li­che Hilfsmittel.

Schließ­lich gibt es noch ver­schie­dene Apps und Pro­gramme für Smart­phones und Com­pu­ter, die spe­zi­ell für Per­so­nen mit Hör­be­hin­de­rung ent­wi­ckelt wurden. Sie erlau­ben es den Benut­zern unter ande­rem, Text­nach­rich­ten anstelle von Sprach­ein­ga­ben zu schrei­ben und so Kom­mu­ni­ka­tion zu ver­ein­fa­chen. Außer­dem gibt es viele Apps für Mul­ti­me­dia-Inhalte mit Unter­ti­teln oder Lip­pen­syn­chro­ni­sa­tion sowie Pro­gramme zur Anpas­sung der Audio­ein­stel­lun­gen des Com­pu­ter­sys­tems an die indi­vi­du­el­len Bedürf­nisse des Hörgeschädigten.

Die ver­schie­de­nen Arten von tech­ni­schen Hilfsmitteln

Es gibt ver­schie­dene Arten von tech­ni­schen Hilfs­mit­teln, die Hör­ge­schä­dig­ten helfen können, im Alltag besser zurecht­zu­kom­men. Jedes dieser Hilfs­mit­tel ver­folgt einen ande­ren Zweck und kann eine beson­dere Art von Unter­stüt­zung bieten.

Hörgeräte kommen in verschiedenen Formen.
Hör­ge­räte kommen in ver­schie­de­nen Formen.

Hör­ge­räte sind kleine elek­tro­ni­sche Geräte, die das mensch­li­che Ohr unter­stüt­zen. Sie werden von einem Audio­lo­gen ange­passt und indi­vi­du­ell auf die Bedürf­nisse des Pati­en­ten abge­stimmt. Hör­ge­räte können sowohl bei Schwer­hö­rig­keit als auch bei Taub­heit ein­ge­setzt werden und sind in der Regel sehr leis­tungs­stark. Diese Geräte werden an der Ohr­mu­schel befes­tigt und ver­stär­ken akus­ti­sche Signale, sodass sie leich­ter zu hören sind. In den letz­ten Jahren wurden viele ver­schie­dene Modelle ent­wi­ckelt, die Kom­fort, Klang­qua­li­tät und Prä­zi­sion ver­bes­sern. Einige Modelle bieten auch zusätz­li­che Funk­tio­nen wie Blue­tooth-Anbin­dung oder Kom­pa­ti­bi­li­tät mit Smartphones.

Coch­lea-Implan­tate sind eine wei­tere Art von tech­ni­schem Hilfs­mit­tel, die bei schwe­ren Hör­schä­den ein­ge­setzt werden können. Coch­lea-Implan­tate erset­zen oder unter­stüt­zen das mensch­li­che Innen­ohr, um dem Träger wieder ein nor­ma­les Hör­ver­mö­gen zu ermög­li­chen. Die Implan­tate werden von einem erfah­re­nen Audio­lo­gen oder HNO-Arzt implan­tiert und müssen regel­mä­ßig über­prüft und gewar­tet werden.

FM-Sys­teme sind spe­zi­elle Geräte, die für Men­schen mit Schwer­hö­rig­keit oder Taub­heit ent­wi­ckelt wurden. FM-Sys­teme über­tra­gen akus­ti­sche Signale direkt an das Ohr des Trä­gers und können so bei­spiels­weise in Klas­sen­zim­mern oder Kon­fe­ren­zen ver­wen­det werden, um den Schall besser zu ver­stän­di­gen. Die Sys­teme müssen von einem Audio­lo­gen ange­passt und regel­mä­ßig gewar­tet werden.

TTY (Text­te­le­fone) sind spe­zi­elle Tele­fone, die für Men­schen mit Schwer­hö­rig­keit oder Taub­heit ent­wi­ckelt wurden. TTYs über­tra­gen akus­ti­sche Signale in Form von Text­nach­rich­ten und können so auch von Men­schen mit Sprach­schwie­rig­kei­ten genutzt werden. TTYs müssen von einem Audio­lo­gen ange­passt und regel­mä­ßig gewar­tet werden.

Smartphone zusammen benutzen.
Smart­phone zusam­men benutzen.

Gebär­den­dol­met­scher-Apps auf Smart­phones oder Tablets sind ein wei­te­res nütz­li­ches tech­ni­sches Hilfs­mit­tel für Men­schen mit Hör­schä­di­gung. Mit diesen Apps können Anwen­der gespro­chene Worte in Text oder Gebär­den­spra­che über­set­zen lassen. Dadurch können sie mit ande­ren Men­schen besser kom­mu­ni­zie­ren und müssen nicht mehr auf einen pro­fes­sio­nel­len Dol­met­scher zurückgreifen.

Auch sprach­ge­steu­erte Assis­ten­ten wie Amazon Alexa oder Google Home können Hör­ge­schä­dig­ten dabei helfen, besser im Alltag zurecht­zu­kom­men. Diese Tech­no­lo­gien ermög­li­chen es Anwen­dern, ihre Haus­halts­ge­räte und andere elek­tro­ni­sche Geräte mit Stimme zu steu­ern und so ver­schie­dene Auf­ga­ben leich­ter zu erledigen.

Zu guter Letzt gibt es auch spe­zi­elle Alarm­ge­räte für Hör­ge­schä­digte, die akus­ti­sche Signale in Form von Licht­si­gna­len oder Vibra­tio­nen über­tra­gen können. Diese Geräte helfen dabei, War­nungs- oder Alarm­mel­dun­gen nicht zu ver­pas­sen — sei es beim Kochen, beim Betre­ten eines Gebiets oder beim Ver­las­sen eines Raums.

Schluss­fol­ge­rung

Ins­ge­samt ist es beein­dru­ckend, welche Arten von tech­ni­schen Hilfs­mit­teln heut­zu­tage für Hör­ge­schä­digte zur Ver­fü­gung stehen. Diese Tech­no­lo­gien helfen ihnen nicht nur dabei, im Alltag besser zurecht­zu­kom­men, son­dern ermög­li­chen ihnen auch eine bes­sere Teil­habe am gesell­schaft­li­chen Leben-was eine große Erleich­te­rung für alle Betei­lig­ten bedeu­tet. Trotz­dem ist es wich­tig zu beach­ten, dass jeder Mensch unter­schied­li­che Bedürf­nisse hat – des­halb sollte man sich immer die Zeit nehmen und her­aus­fin­den, was am besten passt und was am meis­ten hilft.